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Fahrbericht Devinci Spartan (Carbon)

Im Zuge der Überlegungen mir ein neues All-Day-Bike zu kaufen, ist auch das Devinci Spartan Carbon in die näher Auswahl gelangt. Im Sommer hatte ich bereits die Möglichkeit das Trek Remedy und Trek Slash ausgiebig zu testen. Nun bin ich in die glückliche Lage gekommen ein Devinci Spartan testen zu dürfen.

Das Rad und die Ausstattung

Das Spartan ist eine Neuentwicklung aus diesem Jahr und soll vor allem Enduro-Fahrer ansprechen. Die Geometrie ist flach und niedrig, aber nicht so lang wie zur Zeit bei vielen anderen Herstellern. Auch ist der Sitzwinkel steiler (73°) als bei vielen anderen Herstellern. Dieser Fakt ist vor allem für Fahrer mit längeren Beinen interessant, da bei einem flachen Sitzwinkel die Sitzposition schnell über das Hinterrad wandert, was vor allem für bergauf nachteilig ist. So nimmt man auf dem Spartan eine recht aufrechte Position ein, die im ersten Moment etwas geöhnungsbedürftig ist, mir aber nach einiger Zeit immer besser gefallen hat.

Der in Canada geschweißte Rahmen sieht sehr hochwertig aus und ist schön verarbeitet. Der Rahmen war noch mit einem RockShox Monarch High-Volume Modell ausgestattet, die 2015er Modelle haben dann den DebonAir eingebaut. Die Pike RC3 Dual Position Air wird von einer Steuerzentrale von Chromag auf Kurs gehalten. Die Laufräder von DT-Swiss Modell Spline2 sind bereift mit Schwalbe Hans Dampf hinten und WTB Vigilante vorne. Geschaltet wird mit Srams X1 und verzögert mit Srams Trail Bremse. Das Gesamtgewicht des Testrads beträgt 14,5kg. In dieser Konfiguration gibt es das Rad nicht als Komplettrad zu kaufen.

Fahreindruck Bergauf

Das hohe Gewicht, der kurze Radstand und durch den steilen Sitzwinkel aufrechte Sitzposition lassen in der Theorie keine Kletterziege erwarten. Um so mehr war ich überrascht wie gut das Rad bergauf geht. Die Absenkfunktion der Pike war eigentlich nicht nötig und das Rad neigt selbst in steilen Passagen nicht zum Aufbäumen. So lassen sich auch technische und verwinkelte Passagen bergauf gut meistern und machen sogar spaß. Nur bei längeren Auffahrten spürt man das höhere Gewicht. Die Aufrechte Position lässt einen aber immer sehr entspannt oben angekommen. Nur für ganz steile Anstiege ist mir die 1×11 X1 mit 32er Kettenblatt vorne etwas zu wenig, vor allem da ich gerne mit einer etwas höheren Frequenz trete. Die Verstellung des Dämpfers habe ich bergauf nicht genutzt, da das Rad sehr wenig wippt.

Fahreindruck Bergab

Hier fühlt sich das Spartan am wohlsten. Der Hinterbau hat unglaublich viel Potential, dass ich bestimmt auf meinen Testrunden noch nicht abgerufen habe. Verspielt zirkelt das Bike durch kurvenreiche Abschnitte, nimmt Richtungswechsel unmittelbar an. Bei hoher Geschwindigkeit liegt es stabil auf dem Trail, was an der gefühlt hohen Steifigkeit des Rahmens liegt. In Anliegern ist kein Wegsacken des Hinterbaus zu verzeichnen und beim Beschleunigen hat man das Gefühl, dass die Kraft direkt in Vortrieb umgesetzt wird. Hier ist der Unterschied zwischen dem Slash und Spartan nicht groß. Das Slash fühlt sich noch ein bisschen fluffiger an. Dafür harmoniert der Hinterbau des Spartan besser mit der Pike und die Rückmeldung vom Untergrund ist direkter.

Perönliches Fazit

Nach der anfänglich aufrechten und dadurch ungewohnten Sitzposition habe ich mich nach kurzer Zeit sehr wohl gefühlt. Vor allem bergauf hat mich das Rad absolut überrascht. Bei der Wahl meines neuen Rades ist das ein wichtiger Punkt, denn ich sitze einfach die meiste Zeit bergauf auf dem Rad, bergrunter bin ich wieder schneller und sitzen tue ich da meistens nicht. Hier sit der steile Sitzwinkel für mich einfach perfekt. Der Schwerpunkt wandert nicht über das Hinterrad wie z.B. beim Slash oder auch Propain Tyee. Bergab mach das Rad einfach nur einen riesen Spaß und zaubert einem ein breites Grinsen auf’s Gesicht. Mein emotionaler Favorit ist nun auch nach den Fahreindrücken mein Favorit!

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Meine Name ist Joshua Haschke, bin 36 Jahre alt und seit meiner Jugend auf dem Mountainbike unterwegs. Ich bin Vater von 5-jährigen Zwillingen und arbeite als Medizintechnik Ingenieur bei Zimmer MedizinSysteme in Neu-Ulm. In meiner Freizeit bin ich viel auf dem Mountainbike unterwegs und engagiere mich ehrenamtlich für den SWU-Trail, das Bikefestival Ulm und die Planung des Pumptracks. Im DAV möchte ich vor allem für die jungen Menschen Ansprechpartner im Bereich Mountainbike sein und mit den Ulmer Bike Spatzen Kindern einen Anlaufpunkt anbieten. 2017 habe ich die Ausbildung Kids on Bike bei der DIMB für das Arbeiten mit Kindern erfolgreich abgeschlossen.

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